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Kieferchirurgie, Zahnimplantate Bad Soden, Dr. Dr. Hauk

Implantation – ein Praxisbeispiel

An dieser Stelle haben wir Ihnen den beispielhaften Ablauf einer Implantation dargestellt. Wie Sie im Verlauf sehen werden, kann leider keine pauschale Aussage über die Dauer einer Implantatbehandlung getroffen werden, da stets individuell unterschiedliche Voraussetzungen vorliegen. Einzelheiten besprechen wir sehr gern mit Ihnen persönlich.

1. Beratungsgespräch

Beratungsgespräch

In einem ausführlichen Gespräch bezüglich Ihrer allgemeinmedizinischen Situation sowie vorangegangener Erkrankungen und Behandlungen, Medikamenteneinnahme etc. machen wir uns ein umfassendes Bild. Zu diesem Termin können Sie sich bereits überlegen, welche Vorstellungen und Wünsche Sie haben (z.B. festsitzender oder herausnehmbarer Zahnersatz). Fragen Sie hierzu auch gern Ihren Zahnarzt.

Neben einer gründlichen Untersuchung der Mundhöhle beurteilen wir auch den Zustand des Zahnfleisches, der Restbezahnung und der Verzahnung von Ober- und Unterkiefer (der Zusammenbiss). Eine Röntgenaufnahme ist in jedem Fall notwendig, um die Knochenstrukturen zu beurteilen. Bei komplexen Fragestellungen kann darüber hinaus eine dreidimensionale Computer- (CT) oder Volumentomographieaufnahme (DVT) erstellt werden.

2. Regenerationsphase nach Zahnentfernung

Ggf. Regenerationsphase nach Zahnentfernung

Ist die Erhaltung eines Zahns auch durch umfangreiche Maßnahmen nicht mehr möglich, stellt die Entfernung den letzten Schritt einer modernen zahnärztlichen Behandlung dar.

Nach schonender Zahnentfernung verheilt der Knochen in der Regel binnen drei Monaten. Stimmen die Voraussetzungen, ist es bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Knochenheilung möglich, den verlorenen Zahn durch ein Zahnimplantat zu ersetzen. In Einzelfällen ist es sogar möglich, sofort nach der Zahnentfernung an dieselbe Stelle ein Implantat zu setzen. Dieses Verfahren stellt aber eher die Ausnahme als die Regel dar.

3. Knochenaufbauphase

Ggf. Knochenaufbauphase

Ist im Zuge einer bereits lange bestehenden Zahnlosigkeit oder besonderer anatomischer Gegebenheiten ein Knochenaufbau notwendig, so erstreckt sich die Knochenaufbauphase im Falle eines freien Knochentransplantates über etwa drei bis vier Monate und bei umfangreichen Kieferhöhlenbodenaufbaumaßnahmen etwa über sechs bis acht Monate.

Wichtig ist der Grund, weshalb ein Zahn überhaupt verlorengegangen ist: Lag eine Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates), altersbedingter nicht-entzündlicher Knochenabbau vor oder gab es einen Unfall? Je ausgeprägter Entzündungen oder schwere Zahnbetterkrankungen waren, desto eher sind knochenaufbauende Maßnahmen notwendig.

4. Implantations- und Einheilphase

Implantations- und Einheilphase

Ist ein Knochenaufbau eingeheilt oder bei gutem Knochenvolumen nicht notwendig, kann implantiert werden. Das Einbringen des Implantats erfolgt in der Regel in örtlicher Betäubung, bei Bedarf auch in Vollnarkose (z.B. bei umfangreichen Eingriffen).

Nach erfolgreichem Eingriff benötigen die Implantate je nach vorhandener, individueller Knochendichte zwischen sechs und zwölf Wochen, um mit dem Knochen zu verwachsen. In dieser Einheilphase darf das Implantat nicht belastet werden. Im Anschluss folgt die Vorbereitung des Implantates mit einem sogenannten Abutment, auf dem später der Zahnersatz durch Ihren Zahnarzt befestigt wird.

An dieser Stelle des Heilungsprozesses erstellen wir ein Röntgenbild zur Überprüfung der Knochenstruktur des korrekten Sitzes und des Abutments.

5. Knochentrainingsphase

Knochentrainingsphase (Progressive Bone Loading)

Durch das Anwachsen von Knochenzellen an die Implantatoberfläche entsteht eine feste, starre Verbindung zwischen Knochen und Implantat. Durch gezielte Teilbelastungen des Implantats – z.B. durch die Versorgung mit einem provisorischen Zahnersatz − können Kräfte in den Knochen eingeleitet werden, was zu einer Zunahme der Zahl der sogenannten Knochenbälkchen um die Implantatoberfläche führt.

Diese Phase ist sehr gut mit den physiologischen Heilungsvorgängen eines gebrochenen Beines zu vergleichen. Nach Entfernung der Gipsschiene werden hier zunächst Teilbelastungsphasen eingesetzt, um die neugebildeten Knochenstrukturen gezielt zu verstärken. Diese Mobilisationsphase hat sich in der Orthopädie und Unfallchirurgie bewährt. In der Implantologie dauert dieser Behandlungsabschnitt zwischen zwei und vier Wochen und ist abhängig von Ausgangsparametern wie Knochenhärte und -dichte.

6. Prothetische Versorgung

Prothetische Versorgung

Die prothetische Versorgung erfolgt bei Ihrem Zahnarzt.

Hierfür wird zunächst ein präziser Abdruck Ihrer Zähne genommen. Anhand dieses Abdrucks erstellt das Dentallabor Ihre neue Krone, Brücke oder Prothese. Im Anschluss setzt Ihr Zahnarzt den fertigen Zahnersatz ein.

Die Wiederherstellung Ihres Lächelns ist nun abgeschlossen und Sie können in aller Regel wieder unbeschwert lachen und kauen.

Die Nachsorge ist wichtig!

Für einen langfristigen Behandlungserfolg und zur Vorbeugung einer Periimplantitis (Entzündung des Implantatbetts) empfehlen wir regelmäßige Vorsorgetermine bei Ihrem Hauszahnarzt sowie Kontrollen in unserer Praxis zur Überprüfung der Implantatposition und der Knochenstruktur.

Weitere Informationen zu Zahnimplantaten (Vorteile, Einsatzmöglichkeiten, Behandlungsablauf) erhalten Sie in unserem Ratgeber.